Freitag, 17. November 2006

Affäre "FAZ-Institut": Ein Lernprozess

"Von einer unqualifizierten Hetze gegen das FAZ - Institut oder gar gegen Dr. Gero Kalt persönlich kann doch überhaupt keine Rede sein," stellt Richard Mauthner, Gründer von mauthners finanzblog, heute klar, "es ist dennoch wichtig, dass die Affäre diskutiert wird. Gerade bei einer Konstellation, wie sie von Ulrike Simon im Tagesspiegel geschildert wird, muss ich als Medienunternehmen doppelt und dreifach aufpassen, für wen ich meinen guten Namen hergebe".

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Ulrike Simon, Tagesspiegel (Bildquelle: turi2)

Keine Sau kennt sich mehr aus, worum es bei diesem Skandal wirklich geht. Deshalb allgemeinverständliche Zusammenfassung des vermeintlichen Skandals hier.

Am 11. November hatte Ulrike Simon im Tagesspiegel bemerkenswerte Dinge zur Diskussion gestellt:

Die „FAZ“ steht für Seriosität, ihr Anspruch sind Qualitätsjournalismus und redaktionelle Unabhängigkeit. Darauf setzt auch ihre hundertprozentige Tochter FAZ-Institut, das sich gern mit dem Image der Zeitungsmarke schmückt: „Journalistische Kompetenz, wo würde man sie eher vermuten als in der Verlagsgruppe Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH“. Selbstredend fühle sich das Institut „den hohen Qualitätsstandards eines der führenden Medienhäuser Europas verpflichtet“. So weit die Theorie.

Die Praxis sieht anders aus. Das beweist ein Schreiben des FAZ-Instituts, das dem Tagesspiegel vorliegt. Darin werden PR-Agenturen „strategische Partnerschaften“ mit der im Verlag FAZ-Institut erscheinenden Fachzeitschrift „Kommunikationsmanager“ angeboten. Konkret schreiben Projektmanagerin Anna Kühn und Herausgeber Gero Kalt, zugleich Geschäftsführer des Instituts: Für 10 000 Euro pro Jahr („Basispaket“) erhält ein Agenturpartner zusätzlich zu Anzeigen und diversen Vorteilen „zwei Geschäftsführerartikel pro Jahr“, wobei auch „hochkarätige Personen aus dem Kundenumfeld der Agentur“ als Autoren vorgeschlagen werden können.

Ein einmaliges Unterfangen. Der Verdacht ist nicht neu, dass Redaktionen ihre Unabhängigkeit aufgeben und unternehmensfreundliche Artikel publizieren, weil Verlage daraus finanzielle Vorteile ziehen. Unter der Hand mag da viel gemauschelt werden. Ein derart offenes Bekenntnis zum Verstoß gegen das Gebot der Trennung von Anzeigen und Redaktion gehört allerdings zu den Raritäten des Mediengeschäfts. Projektmanagerin Kühn erkennt in ihrem Angebot allerdings keinen Verstoß gegen journalistisch-ethische Richtlinien. Die Zeitschrift „Kommunikationsmanager“ verstehe sich nunmal als „Forum des Austauschs“, sagte sie auf Anfrage. Das Blatt werde zwar „auch redaktionell betreut“, doch „wir sind ein kleines Team. Redaktion und Anzeigenabteilung arbeiten eng zusammen“. Im Übrigen bestünde „keine Garantie“, dass die Artikel tatsächlich erscheinen; „das nehmen wir uns schon heraus“. Tatsächlich steht in dem Schreiben, ohne vorherige „Prüfung und Zustimmung durch die Redaktion“ gehe nichts. Meist sei es jedoch so, sagt Kühn, dass die Redaktion die Beiträge „nur noch en gros überarbeitet“. Da schreiben dann Vorstandschefs, mit welch großem Erfolg sie ihr Unternehmen führen, und Firmensprecher, wie toll sie ihre Kommunikationsarbeit stemmen.

Neben dem Basisangebot offeriert das FAZ-Institut weitere „Premiumpakete“, die zusätzliches Geld kosten. Obendrein können die Partner „jederzeit Anregungen für Themen und Autoren“ geben. Diese würden von der Redaktion „bevorzugt“ geprüft. Schließlich haben sie die Möglichkeit, beim Abschluss eines Pakets „drei Wettbewerber als strategische Partner auszuschließen“. Nur bei „Reputationsproblemen des Agenturpartners in der Öffentlichkeit“ etwa oder bei „mangelnder Qualität der redaktionellen Beiträge“ nimmt sich das FAZ-Institut das Recht heraus, „die Zusammenarbeit mit sofortiger Wirkung zu beenden“.

Presseethische Standards von PR-Fachblättern zu erwarten, ist vielleicht naiv. Die Fachpresse sei ja generell „anfällig für unsittliche Angebote“, sagte Thomas Rommerskirchen am Freitag. Das Ausmaß an Dreistigkeit entsetzte aber auch den Verleger des „PR Magazins“. Gunnar Lindner, Anzeigenleiter des „PR-Reports“, ein weiteres Branchenblatt, räumte ein, auch in seinem Haus nehme die Redaktion „Rücksicht auf bedeutende Marktpartner“. Doch Koppelangebote wie jenes vom „Kommunikationsmanager“ wären unvorstellbar. „Da bekäme ich Magenschmerzen“. Chefredakteur Sebastian Vesper wehrt ab: „Mit mir wäre das nicht zu machen.“

Angesichts von Angeboten wie dem des „FAZ-Instituts“ verwundert nicht, wenn PR-Vertreter die inhaltliche Einflussnahme auf Redaktionen als Selbstverständlichkeit betrachten. Mit der größte Partner des „Kommunikationsmanagers“ ist übrigens die Deutsche Public Relations Gesellschaft (DPRG). Ihr Präsident, Ulrich Nies, ist zugleich Beiratsvorsitzender des Magazins. DPRG-Mitglieder erhalten es automatisch. Ziel der DPRG ist es, „das Ansehen des Berufsstands zu fördern“, indem sie „in berufsständischen Fragen“ informiert und die Mitglieder „auf eine fachgerechte Berufsausübung“ verpflichtet. So weit die Theorie (Ende Zitat Tagesspiegel).

Das PR-Journal veröffentlichte ein Schreiben des FAZ-Instituts und mahnte zu einer gewissen kritischen Sicht der Dinge. Aber:

Zu wesentlich heftigeren Diskussionen in Blogs und in der Medienszene kam es erst drei Tage später, als mauthners finanzblog überraschend und mit zahlreichen brisanten Links aufdeckte, welche Kundschaft sich das FAZ-Institut bedauerlicherweise zeitweise so anlacht. Beispielsweise einen mehr als umstrittenen Anbieter dubioser Kapitalanlagen, der derzeit auf Platz Eins der Schwarzen Liste des DIAS steht.

Kommentar des Publizisten Michael Alexander Wilcke: "Gerade die FAZ hätte im eigenen Haus die Möglichkeit gehabt, sich etwas besser vor dieser Peinlichkeit zu schützen, die seither in der deutschen Finanzpublizistik und in Teilen der financial community für beträchtliche Unruhe sorgt.

Aufgedeckt wurde die etwas unrunde Angelegenheit einmal mehr von mauthners finanzblog in Kooperation mit Peter Turi und Ulrike Simon vom Tagesspiegel."

Donnerstag, 16. November 2006

Bwin: Millionenverluste

Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen verschlechterte sich im Berichtszeitraum von plus 8,3 Mio. Euro 2005 auf minus 9,4 Mio. Euro. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres hatte das Unternehmen noch einen Gewinn von 1,4 Mio. Euro nach Steuern erwirtschaftet. Gleichzeitig stiegen die Bruttowetteinnahmen jedoch von 96,3 Mio. Euro auf 289 Mio. Euro, kriegen wir heute via dpa.

Bwin ist auch durch scharfe Restriktionen in den USA in Bedrängnis geraten. In Frankreich muss das Unternehmen mit einer Anklage wegen illegalen Glücksspiels rechnen. An der Wiener Börse ist der Aktienkurs daraufhin in den vergangenen Monaten stark eingebrochen. Die Aktie verlor am Donnerstag 2,8 Prozent und notierte bei 14,04 Euro.

Dienstag, 14. November 2006

FAZ, FAZ-Institut und der Geruch des Geldes...

Peinlich, peinlich. Haben die überhaupt keine hauseigene Due Diligence oder lesen die Tochtergesellschaften der FAZ wirklich nie das, was die Redakteure der FAZ von sich geben?

Ein ominöses "FAZ-Institut" hat die gute alte FAZ und FAZ.NET ganz schön dämlich in die Bredouille gebracht ... mehr

Sonntag, 12. November 2006

Mirko goes public

Mirko "Winner" Kovats könnte seine A-Tec rascher an die Börse bringen, als angenommen wurde. Wie uns Mirko erstmals offiziell bestätigte, strebe man vorbehaltlich eines weiterhin freundlichen Kapitalmarktumfeldes noch vor Jahresende einen Börsegang im Prime Market der Wiener Börse an.

"Wir haben einen solchen Schritt eingehend geprüft. Ein direkter Zugang zum Kapitalmarkt eröffnet uns zusätzliche Flexibilität für die Weiterentwicklung unserer Gruppenunternehmen", kommentiert Mirko Kovats, Vorstandsvorsitzender der A-Tec Industries AG seine Pläne. Der weit überwiegende Teil der Aktienplatzierung soll aus einer Kapitalerhöhung stammen. Die Privatstiftung von Dr. Kovats beabsichtigt, auch nach dem Börsegang die Mehrheit an dem Unternehmen zu halten.

Die Deutsche Bank wurde als alleiniger Globaler Koordinator und Bookrunner mandatiert und wird gemeinsam mit der Erste Bank als Co-Lead Manager den geplanten Börsegang betreuen.

Weitere Details zu den Börseplänen sollen zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben werden, heisst es seitens der Gesellschaft.

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Bild: Mirko vor seinem (Leasing) - Privatjet, das bei seiner Hausbank Raiffeisen via satter Leasingrate monatlich ganz schön die Kassen klingeln läßt.

A-Tec vereint vier international tätige Firmengruppen mit Zentralen in Österreich unter ihrem Dach. Diese sind: ATB Austria Antriebstechnik AG, Austrian Energy & Environment AG, Montanwerke Brixlegg AG und Emco. Die Gruppe beschäftigt derzeit rund 10.000 Mitarbeiter in Österreich, Deutschland, der Schweiz, Frankreich, Spanien, Italien, Kroatien, Tschechien, der Slowakei, Grossbritannien, Serbien, Polen, sowie den USA, Australien, Indien und China. Gemeinsam erwirtschafteten die vier Gesellschaften 2005 einen Gesamtumsatz von mehr als 1 Mrd. Euro.

Onlineumsätze überholen Katalog

Der Versandhändler Neckermann hat in der vergangenen Woche erstmals mehr Umsatz über das Internet als über Katalog- und Telefonbestellungen erzielt. Auch der Großteil der Neukunden kommt inzwischen über das Netz.

Inzwischen würden 70 Prozent aller Neukunden über die Web-Seite kommen, teilte das Unternehmen am Samstag mit. Vor einem Jahr hatte sich die Tochter von KarstadtQuelle in neckermann.de umbenannt und ihre Internet-Aktivitäten verstärkt.

"Beide Entwicklungen zeigen, dass der Wandel des Unternehmens vom traditionellen Katalogversender zum E-Commerce-Unternehmen erfolgreich ist", sagte Geschäftsführer Harald Gutschi. Zudem sei die Marke von 50 Prozent Internet-Umsatz schneller erreicht worden als ursprünglich angenommen. neckermann.de verzeichnet nach eigenen Angaben jeden Monat rund zwölf Millionen Besuche auf seiner Webseite.

Samstag, 11. November 2006

OpenBC / Xing: Aktie des Jahres?

Das Handelsblatt berichtete ...

(Handelsblatt) - „Wir sind weltweit der erste Web- 2.0-Börsengang“, verknüpft Hinrichs seine Firma mit dem derzeit heißesten Online-Trend: Aus passiven Nutzern sollen aktive Inhalteproduzenten werden, die sich innigst vernetzen. Allerdings stelle die Vorreiterposition auch ein Problem dar: „Die Banken haben keine direkten börsennotierten Vergleichsunternehmen um einen Maßstab zu anzulegen." Mit dem Börsengang will sich Open BC außerdem umbenennen in Xing.

In Finanznewslettern wird spekuliert, die Hamburger wollten 100 Mill. Euro einnehmen. Sie selbst kommentieren das nicht. Mit dem Geld soll die internationale Expansion finanziert werden. Unter anderem hegt Open BC ehrgeizige Pläne in China. Allerdings werden die Altaktionäre zumindest teilweise Kasse machen: Ob dabei einzelne Anteilseigner völlig ausscheiden, sei noch nicht entschieden (Ende).

Der sympathische und tüchtige Hinrichs hat es mit dem Börsegang nicht ganz so leicht, denn die Ziffern und die operativen Ergebnisse sind - na, sagen wir mal - sehr an der Grenze einer IPO - Eignung. Fair und ausgewogen sieht das heute die FAZ.

Ob die Deutsche Bank und Lehman Brothers tatsächlich 100 Mio. Emissionserlös zusammenbringen, ist natürlich fraglich. Da es noch keinen veröffentlichten Gewinn gibt, gibt es kein KGV. Die Aktie müßte vom Pricing her ein Schnäppchen sein. Denn die 100 Millionen wären - bis zur Vorlage aussagefähiger Bilanzdaten - eher (immer noch) Venture Capital als Aktienanlage. Also abwarten und Tee trinken.

Freitag, 10. November 2006

Elsner wehrt sich

Der einstige BAWAG-Chef Helmut Elsner geht auf Konfrontation zur Staatsanwaltschaft Wien. Der 71-Jährige wird die gegen ihn erhobene Anklage beeinspruchen, berichtet die Tageszeitung "Die Presse" in ihrer Samstagausgabe. Die Staatsanwaltschaft Wien wirft Elsner Untreue und schweren Betrug vor - mit einer gigantischen Schadenssumme von 1,4 Mrd. Euro.

Elsner - noch immer in Frankreich weilend - greift zur einzigen Waffe, die ihm derzeit zur Verfügung steht: Er bekämpft die Anklage. Die Zeitung zitiert aus dem Schreiben Elsners an das Gericht. Er gibt darin mehrere Gründe an, warum er gegen die Anklageschrift Einspruch erhebt.

Erstens: "Meiner Verteidigung wurde bis zum heutigen Tag (der Einspruch wurde laut Presse am Freitag eingebracht) noch immer keine vollständige Abschrift des Strafaktes ausgefolgt." Dies sei glatt "rechtswidrig", argumentiert Elsner, denn er habe den Einspruch innerhalb einer Zwei-Wochen-Frist einbringen müssen, aber die Justiz habe ihm "die materielle Grundlage", eben Aktenteile, vorenthalten.

Zweitens führt Elsner an: "Die österreichische Justizverwaltung" gebe "seit Monaten" streng vertrauliche Information an Printmedien weiter. Den dritten Punkt schildert Elsners Anwalt Wolfgang Schubert der Zeitung folgendermaßen. Die Anklage (Untreue, Betrug) basiere auf der unabdingbaren Annahme, dass Elsner vorsätzlich gehandelt habe. Bei den Erläuterungen der riesigen Spekulationsverluste (Elsner betraute den Banker Wolfgang Flöttl wiederholt mit hochriskanten Geschäften) werde in der Anklage das Bild vom Glücksspieler verwendet.

Mittwoch, 8. November 2006

Unternehmensgruppe Spreeblick: NASDAQ-Listing?

(bluhmberg) - NASDAQ-Listing für Unternehmensgruppe Spreeblick? Wie erst heute bekannt wurde, könnte ein Listing der Aktien der Spreeblick-Gruppe an der NASDAQ schon in wenigen Wochen durchgezogen werden, da die Umwandlung der Berliner KG in eine Aktiengesellschaft bereits in Angriff genommen wurde. Die Spreeblick Corporation wird vorerst in den USA nur ein kleines Büro eröffnen. Sinn der Aktion ist eine Aktienzuteilung an möglichst viele Bundesbürger.

spreeblick-johnny

Bild (Copyright Sevenload): Johnny "The Block" Haeusler. In Berliner Kneipen bisher nur "Spreeblick-Johnny" genannt, ist der bekannte Werbetexter, Dichter und Blogger, bisher eher ein Revoluzzer und den kleinen Leuten verbunden, nun auf dem Weg zur ganz dicken Kohle.

Über den Erwerb einer Mehrheit an der gesamten deutschen Blogosphäre durch den völlig überraschenden Kauf von Blocks.de berichteten die Medien ausführlich, bluhmbergs pressedienst drehte die Videos. Dazu Johnny “The Block” Haeusler: “We are the Champignons!” - Toni Maroni: Auf den Ferrari scheiss ich, ich investiere jeden Cent in Aktien unserer Company!!

Aktuell dazu via Eric:

"Nachdem in der vergangenen Woche aus diversen unabhängigen Quellen bekannt gegeben worden war, dass Spreeblick Blocks kauft, um durch ein First Mover Advantage gut aufgestellt zu sein, sickerte heute durch, dass der nach eigenen Angaben sogenannte Kern-Task-Writer seine Future-Option-Strategy abgeschaut haben mag. Analysten stufen die Papiere daher nur noch auf “Hold”, nachdem in der letzten Woche noch 16 von 23 Analysten auf “buy” plädiert hatten. Denn es sickert durch, dass es sich hierbei lediglich um eine Me-too-option handelt, da bereits die Wettbewerber vom Quittungsblog in Blocks investiert hatten. Und das nachweislich schon am 14. Oktober. (http://www.quittungsblog.de/2006/10/14/denksport-ist-mord) Allerdings äußerten sich die CEOs vom Quittungsblog bereits gegenüber der Redaktion bekannten Quellen: Während die Spreeblicker mit ihren Blocks stark diversifiziert seien, setzen die Quittungsblogger einzig und allein auf ihr Kern-Segment Quittungsblocks. In diesem Segment agiert das Unternehmen nach eigenen Angaben als Spezialist und plant noch im laufenden Geschäftsjahr, die Marktposition auszubauen. Finanzielle Details wurden noch nicht genannt. Allerdings wird nicht erwartet, dass Spreeblick im Quittungsblock-Segment einen Merger anstreben dürfte. Auch eine Klage durch die Quittunsblogger wird nicht erwartet. Analysten äußerten sich hierzu bislang nicht."

Montag, 6. November 2006

Wieder Zoff mit Media Markt

"Mehrere Hundert Online-Händler werden von Media-Märkten mit bösartigen Methoden verfolgt. Denen geht es um eine Marktbereinigung", sagte Carsten Föhlisch, Justiziar bei "Trusted Shops", einer Firma, die an 1600 Internethändler Gütesiegel vergeben hat.

Von einer "massiven Welle, bestimmt 1000 Fällen" spricht auch der Kölner Anwalt Rolf Becker, der fünf Dutzend Firmen gegen Media-Märkte vertritt. "Manche Mandanten erhalten fünf Abmahnungen von drei verschiedenen Media-Märkten." Das Ziel von Media-Markt und Saturn seien "monopolistische Strukturen", sagte Reiner Heckel, Chef des Online-Shops "redcoon".

Die Media-Saturn-Holding wollte auf Anfrage keine Angaben zu der Zahl der Verfahren machen. Ein Konzernsprecher machte für die juristischen Auseinandersetzungen die Wettbewerber verantwortlich, die gegen "ordentliches Kaufmannsgebaren und geltendes Recht gleichermaßen verstoßen, dadurch ihre Kunden täuschen und sich unrechtmäßig einen Wettbewerbsvorteil erschwindeln".

Problematisch könnten die Abmahnungen durch den Media Markt-Anwalt auch aus einem anderen Grund sein: So genannte Massenabmahnungen nach § 8 Abs. 4 UWG sind unzulässig. In Internet-Foren wird von betroffenen Händlern auch schnell zu diesem Schlagwort gegriffen. Eine unzulässige Massenabmahnung liegt allerdings erst dann vor, wenn diese von einem Gericht festgestellt wurde.

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